Lipödem: Symptome

Ein Lipödem verursacht verschiedene Beschwerden, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. Die chronische Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft, ist gekennzeichnet durch eine Vermehrung des Unterhautfettgewebes. Diese macht sich meistens an den Beinen und hier meist an den Oberschenkeln oder, nicht ganz so häufig, auch an den Unterschenkeln oder Knien bemerkbar.

Bei manchen Patientinnen sind auch die Arme betroffen, wobei das Muster der Fettverteilung an Armen und Beinen immer ähnlich ist. Die Unterschiede zwischen den Betroffenen können dagegen sehr groß sein. Denn die krankheitstypische Fettvermehrung kann sich auf ein bestimmtes Areal (z. B. Oberschenkel) beschränken oder aber auf das komplette Bein ("Säulenbein") erstrecken. Sehr selten sind Lipödeme an Kinn, Nacken, Brust oder Bauch.

Wichtig: Die Vermehrung des Fettgewebes findet immer symmetrisch, also beidseitig statt. Für die Differenzialdiagnose ist dies besonders wichtig, denn anhand der Verteilung lässt sich unterscheiden, ob es sich um ein Lipödem oder ein Lymphödem handelt. Letzteres kann auch nur auf einer Seite, zum Beispiel einem Bein, vorkommen.

Neben dem veränderten Erscheinungsbild verursacht ein Lipödem weitere Beschwerden wie ein Spannungsgefühl und Druckschmerzen, eine erhöhte Anfälligkeit für blaue Flecken (Hämatome) und diverse andere Symptome. Zusammen mit den psychischen Folgen stellen sie eine erhebliche Belastung der Patientinnen dar, die meist einen großen Leidensdruck erleben.

Spannungs­gefühl und Druckschmerzen

Die Schwellungen an den Beinen oder den anderen betroffenen Bereichen verursachen in vielen Fällen ein starkes und sehr unangenehmes Spannungsgefühl. Die Spannung des Gewebes entsteht durch den Zuwachs an Fettzellen, die mit ihrem größeren Volumen auf das umliegende Gewebe drücken. Deshalb empfinden die Betroffenen oft schon bei kleinsten Berührungen einen starken Druckschmerz.

Spannungsgefühl und der Druckschmerz können mit fortschreitender Erkrankung (und zunehmendem Umfang der betroffenen Bereiche) stärker werden.

Anfälligkeit für blaue Flecken (Hämatome)

Bei einem Lipödem ist die Kapillardurchlässigkeit der Blutgefäße gestört. Dadurch gelangen Flüssigkeiten und auch rote Blutkörperchen leichter durch die Gefäßwand, was dazu führt, dass sich schneller blaue Flecken (Hämatome) bilden. Deshalb sind Lipödem-Patientinnen sehr anfällig für blaue Flecken und berichten häufig, dass diese selbst nach leichten Stößen entstehen.

Psychologische Symptome

Lipödeme und die damit verbundene Veränderung der Körperproportionen können massive psychische Auswirkungen haben. Nicht nur, dass viele Patientinnen sich in ihrem Körper nicht mehr wohlfühlen. Einige leiden zudem unter sozialen Problemen, die daraus entstehen, dass ihre Mitmenschen die Krankheit nicht kennen und die Figur der Betroffenen auf Übergewicht, eine falsche Ernährung oder Bewegungsmangel zurückführen. Manchen Patientinnen wird mangelnde Selbstdisziplin vorgeworfen, andere erleben ggf. Ausgrenzung. Solche Erfahrungen können massive Selbstzweifel wecken und das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Mögliche Folgen sind psychische Störungen (wie Depressionen) und ein sozialer Rückzug.

Sonstige Symptome

Darüber hinaus leiden viele Betroffene unter einer allgemeinen Schmerzsymptomatik, die auch ohne Berührung oder Druck auf die betroffenen Hautareale besteht. Im Laufe der Zeit verursachen die Volumenvergrößerungen weitere Probleme. So scheuern beispielsweise die Innenseiten der Oberschenkel beim Gehen stark aneinander, was Hautreizungen, -rötungen oder -entzündungen zur Folge haben kann. Das erhöhte Gewicht belastet zudem die Gelenke, was in einigen Fällen zu einer Arthrose führt.

Manche Patientinnen erleben zudem ein Kälte- oder Schweregefühl in den Armen und Beinen, das sich im Laufe des Tages verstärkt - ebenso wie der Beinumfang. Manche Patientinnen neigen zudem zu Besenreisern.

Wichtig: Wie stark die Symptome ausgeprägt sind und wann sie zum ersten Mal auftreten, ist individuell höchst unterschiedlich. Vor allem in Stadium I sind die Symptome oft zu unspezifisch, um eine eindeutige Diagnose zu stellen. Erst wenn sich die Beschwerden ausweiten oder intensivieren, ergibt sich ein klareres Bild. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung kann ich ein Lipödem schon frühzeitig erkennen und zeitnah mit der Behandlung in meiner Praxis in München beginnen. Je früher ein Lipödem behandelt wird, umso größer sind die Erfolgsaussichten. Bis dahin sollten Sie - wenn möglich - Situationen meiden, in denen sich die Beschwerden verschlimmern. Das ist allerdings nicht bei allen Situationen möglich.

Wann verschlimmern und wann verbessern sich die Symptome?

Bestimmte Umstände verstärken die Symptome. So sind Schweregefühle und Schmerzen in den betroffenen Extremitäten abends stärker als morgens. Warmes Wetter wirkt sich ebenfalls ungünstig auf die Symptomatik aus. Weder Uhrzeit noch Wetter lassen sich beeinflussen, doch vielleicht können Sie gerade dann langes Sitzen und Stehen vermeiden. Denn beides verschlimmert die Beschwerden. Verzichten Sie außerdem auf Sauna und Dampfbäder. Die Hitze regt die Produktion von Lymphflüssigkeit an und bremst zudem die Arbeit der Lymphgefäße, sodass sich die Lymphe eher stauen und die Beschwerden verstärken kann.

Unser Ärzte-Team

Dr. med. univ. Nicole Caroline Haas

Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Dr. Fiorella De Nitto

Fachärztin für Gefäßchirurgie

Dr. med. Marius Vogt

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Kontakt

Lipödem Behandlung München

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